Der Auslöser das ich mich mit dem Thema ‚Basische Ernährung‘ beschäftige ist meine Nachbarin. Basische Ernährung sei für sie die beste Art, sich gesund zu ernähren. Ich muss zugeben, dass ich bis dahin nicht besonders viel über basische Ernährung wusste oder was es eigentlich bedeutete:
Basische Ernährung, bedeutet vereinfacht gesagt, dass man darauf achtet seinen Basen-Säure-Haushalt im Gleichgewicht zu halten. Ist der Körper übersäuert, gehen manche, vor allem alternative Ernährungsexperten davon aus, dass dies die Ursache für gesundheitliche Schäden, wie Arthrose, Gicht oder auch Krebs sein könnte. Gleichen wir den Säure-Basen-Haushalt wieder aus, indem wir vermehrt basische Lebensmittel zu uns nehmen, kann die Übersäuerung neutralisiert werden. Für einige ist basische Ernährung die einzige gesunde Ernährung, die es es gib. Wissenschaftlich erwiesen ist das nicht.
Schulmediziner kennen das Problem und die Folgen von Übersäuerung. Allerdings gehen sie davon aus, dass unser Körper den Säure-Basen-Haushalt auf natürliche Weise regelt. Alle Giftstoffe (Säuren) werden auf dem einen oder anderen Wege ausgeschieden oder neutralisiert. Eine besondere oder basische Ernährung braucht es also nicht.
Das bedeutet also, dass solange wir uns gesund und ausgewogen ernähren und frische und gesunde Zutaten wählen, unser Körper in der Lage sein wird, auch säureproduzierende Lebensmittel zu verarbeiten. Das gilt allerdings nicht für Menschen, die an einer Stoffwechsel-, Nieren- oder ähnlichen Krankheit leiden. Die können sehr wohl durch Übersäuerung beeinträchtig werden. Für alle, die darunter leiden, kann eine basische Ernährung und basische Lebensmittel Vorteile bringen, da die basischen und gesunden Lebensmittel die Säurebildung im Körper positiv beeinflußen können.
Die basische Ernährung ist gar nicht so sehr, von einer von fast allen Ernährungsexperten empfohlenen ausgewogenen Ernährung unterscheidet. Bei der basischen Ernährung sollen säureproduzierende Lebensmittel, wie z.B. Zucker, industriell verarbeitende und glutenhaltige Lebensmittel, Fleisch und Alkohol reduziert bzw. gemieden werden. Basische Lebensmittel wie frisches, grünes Gemüse und Salate, Obst, gesunde Fette, Vollkornprodukte oder rohe Nüsse und Samen sollen hingegen vermehrt zu sich genommen werden. Das hört sich zunächst einmal gut an. Sie kann also auf den ersten Blick durchaus gesund sein.
Das Problem ist, wie mit allen Diäten bzw. speziellen Ernährungsprogrammen, dass aus einer ausgewogenen und gesunden Ernährung eine einseitige Ernährung werden kann. Einige Lebensmittel, die wichtige Vitamine, Spurenelement oder Mineralien liefern, werden aufgrund eines vorgeschriebenen Ernährungsplanes einfach nicht gegessen. Auch die Basische Ernährung, da man auf etwas verzichten muss, ist da keine Ausnahme.
Und gesunde Lebensmittel die den Mangel vielleicht ausgleichen könnten, werden nicht gegessen, weil sie einfach nicht schmecken. Außerdem erwarten Menschen oftmals, dass mit einer speziellen Ernährung alle ihre gesundheitlichen Probleme bzw. überflüssigen Pfunde verschwinden. Die Enttäuschung ist oft groß, da das meist nicht so einfach ist, wie es sich anhört. Es gehört mehr dazu gesund zu leben oder Krankheiten zu bekämpfen. Sie kann helfen ein wenig abzunehmen, aber sicher er sie nicht die Lösung aller Probleme.
Fazit ist, daß wie immer jeder selber entscheiden muss, wie er sich ernährt. Basische Ernährung ist nicht per se schlecht oder ungesund. Sie kann gut für uns ein, wenn man sich ausgewogen und abwechslungsreich ernährt.
Es ist wichtig, daß man sich bewusst mit Lebensmitteln auseinander setzt und nicht alles wahllos in sich hineinstopft. Eine spezielle Diät oder Ernährungsweise ist dann zum Scheitern verurteilt, wenn man sich zwingen muss gewissen Dingen zu entsagen bzw. andere Sachen, die man nicht mag, essen zu müssen. Das gilt auch für die basische Ernährung. Also lieber ausprobieren und selber feststellen, was einem gut tut und was nicht.
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