Berliner (oder Pfannkuchen, wie man in Berlin sagt) sind immer eine gute Idee. Frisch vom Bäcker schmecken sie lecker, aber selber gemacht sind sie noch viel besser. Und köstliche Berliner backen könnt ihr auch! Mit diesem Rezept zeige ich Euch, wie es geht. Probiert es aus und ich verspreche Euch, ihr wollt nie wieder gekaufte Berliner essen!
Berliner backen leicht gemacht!
Diese frittierten Köstlichkeitensind unter vielen Namen bekannt: Krapfen, Kreppel oder auch Pfannkuchen sind alles Bezeichnungen für das selbe Gebäck. Es handelt sich um frittierte Teigbälle, die klassisch mit Marmelade oder Pflaumenmus gefüllt und mit Zuckerguß oder Puderzucker überzogen sind. Ich persönlich bevorzuge die mit Pflaumenmus gefüllte und mit Puderzucker bestäubte Variante. Und genau die habe ich selbst gemacht und dabei festgestellt, Berliner backen ist super einfach.
Thommy und sein Bruder erzählten immer wieder von den legendären Pfannkuchen ihrer Oma aus Wensickendorf. Jedes Wochenende gab es nicht nur einen, sondern Berge davon. Die standen üblicherweise in der Speisekammer. Auf jeden Fall sagte Thommy irgendwann: Berliner backen, daß würde er gern mal ausprobieren.
Gesagt, getan. Da seine Oma ursprünglich aus Pommern stammt, suchte er nach einem pommerschen Rezept für Berliner. So richtig fündig wurde er nicht. Falls jemand von Euch eines kennt und hier teilen möchte, einfach im Kommentarfeld hinterlassen. Wir wären auf jeden Fall dankbar.
Berliner backen ist nicht schwer!
Da wir kein echtes Rezept aus Pommern gefunden haben und auch nicht so genau wussten, ob es überhaupt typische pommersche Pfannkuchen (ähm Berliner) gibt, entschieden wir uns irgendwann für ein Rezept aus einem alten DDR-Kochbuch. Dieses Kochbuch gehörte Thommy’s Mutter. In diesem Kochbuch gibt es unglaubliche 1000 Rezepte! Und eines davon ist das Rezept für diese Berliner.
Ich habe das Rezept als Grundrezept genommen und ein paar Zutaten angepasst. Anstelle von frischer, habe ich trockene Hefe verwendet und die Menge des Zuckers um ein Drittel reduziert. Außerdem habe ich weniger Milch genutzt als angegeben, weil der Teig beim ersten Versuch viel zu flüssig war. Und trotz meiner Anpassungen schmeckten die Berliner dann sehr lecker.
Thommy meinte zwar, daß sie etwas anders waren, als früher bei seiner Oma. Aber ganz ehrlich, mit den Backkünsten seiner Oma kann und möchte ich meine eigenen ja auch nicht wirklich vergleichen. Ich hatte zwar nie das Vergnügen sie persönlich kennenzulernen, aber ich denke, seine Oma würde in diesem Fall ganz klar gewinnen.
Fun-Facts über Berliner
So und nun, bevor ich zum Rezept komme, gibt es noch die Antworten auf diese drei überaus wichtigen Fragen zum Thema Berliner:
Kommen Berliner wirklich aus Berlin?
Ja! Der Erfinder der Berliner kam aus Berlin. Der Legende nach entstanden sie um 1756, als ein Berliner Bäcker unter Friedrich dem Großen dienen wollte. Da er aber wehruntauglich war, wurde entschieden, er könne beim Kanonen-Regiment als Bäcker arbeiten. Aus Dankbarkeit kreierte er kanonenkugelrunde Hefeteilchen, die er dann aus Ermangelung eines Ofens im heißen Fett und in einer Pfanne über dem offenen Feuer zubereitete.
Weltbekannte Berliner selber backen
Warum sind Berliner in der Welt bekannt?
Berliner sind auch ausserhalb Deutschlands, vor allem in den USA bekannt. Grund dafür ist der Satz, den John F. Kennedy 1963 bei seiner Rede in Berlin sagte: Ich bin ein Berliner! Er bekam viel Lob für dieses emotionale Statement, aber auch einiges an Gelächter. Denn gelacht wurde darüber, daß dieser Satz auch meint: Ich bin ein frittiertes Fettgebäck! Wir alle wissen natürlich, was er sagen wollte und der Satz war ja auch nicht verkehrt. Aber einige Witzbolde nahmen den Scherz dankend an. Auf jeden Fall ging der Satz zusammen mit der lustigen Anekdote um die Welt und auf einmal wussten viele US-Amerikaner, daß ein Berliner auch eine frittierte Leckerei ist. In den USA kann man einen Berliner etwa mit einem Jam-filled-Donought vergleichen.
Warum sind Berliner zum Fasching (oder Karneval) und Silvester besonders beliebt?
Berliner sind zum Fasching (oder auch Karneval) und Silvester besonders beliebt, weil man mit ihnen Streiche spielen kann. Man kann sie mit zum Beispiel mit Senf füllen. Das passiert meist zu Silvester. Der Legende nach, hat der derjenige, der den mit Senf gefüllten Berliner ißt, Glück im Neuen Jahr. Ich würde sagen, derjenige hat einfach Pech gehabt! Zum Karneval werden Berliner tatsächlich in einigen Regionen mit Zwiebeln gefüllt. Ich kann mir vorstellen, daß das für Gelächter sorgt. Auf jeden Fall bei denen, die das Glück hatten, nicht hinein zu beissen.
In diesem Sinne, viel Spaß mit diesem Rezept und lasst es Euch schmecken!
Berliner selber machen ist gar nicht so schwierig, wie man vielleicht denkt. Ja, es stimmt, es dauert ein bißchen, bis die Berliner endlich gegessen werden können, aber das Warten auf den Hefeteig lohnt sich auf jeden Fall. Hinzu kommt, daß man beim Selbermachen die Berliner mit Marmelade oder Pflaumenmus oder einfach abwechselnd mit Beidem füllen kann. Ganz wie man es mag. Also, ran an den Herd und Berliner selber machen. Ich möchte keine anderen mehr essen.
Zutaten
500g Mehl
1/4 Teelöffel Salz
1 Päckchen trockene Hefe
200ml Milch
40g Zucker (aufgeteilt in 10g und 30g)
60g weiche Butter
Salz
1 Ei
1 Esslöffel Zitronensaft
250g Butterschmalz
Puderzucker
Zubereitung
Mehl zusammen mit dem Salz in eine Schüssel sieben.
100ml Milch erwärmen. Hefe und 10g Zucker darin verquirlen.
In das Mehl eine Vertiefung drücken und das Milchgemisch hineingießen. Mit etwas Mehl breiig verrühren. Alles mit Mehl bedecken und 30 Minuten gehen lassen.
In der Zwischenzeit die Butter sahnig rühren. Den restlichen Zucker, Salz und Ei hinzugeben und mit dem Zitronensaft verrühren.
Dann den Mehlmix mit der restlichen Milch in das Buttergemisch geben und entweder per Hand oder in einer Küchenmaschine gut durcharbeiten. Sollte der Teig zu feucht sein, also an den Händen richtig fest kleben, etwas mehr Mehl verwenden. Den Teig 25 Minuten abgedeckt ruhen lassen.
Dann den Teig aus der Schüssel nehmen und auf eine bemehlte Fläche legen. Etwas Mehl über den Teig geben und ca. 1 cm dick ausrollen. Mit einem runden Ausstecher oder Glas (Durchmesser ca. 5 cm) runde Stücke auf der Hälfte des Teiges leicht aufdrücken. Marmelade oder Pflaumenmus in die Mitte geben und dir Ränder mit etwas Wasser bestreichen. Jetzt die andere Teighälfte darüber klappen und die Berliner mit dem Glas ganz ausstechen. Die Ränder etwas andrücken.
Den restlichen Teig wieder verkneten und dann den letzten Schritt solange wiederholen, bis der Teig aufgebraucht ist.
Die Berliner auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen (nicht zu eng) und abgedeckt für weitere 30 Minuten gehen lassen.
Das Butterschmalz in einem kleinen Topf heiß werden lassen. Das Fett ist heiß genug, wenn beim Hineinhalten eines Holzspießes Bläschen aufsteigen.
Die Berliner erst auf der einen und dann auf der anderen Seite ausbacken bis sie goldbraun sind. Das dauert ca. 8 Minuten, 4 Minten auf jeder Seite.
Die Berliner aus dem heißen Fett nehmen, abtropfen und auskühlen lassen. Abschließend die Berliner mit Puderzucker bestäuben.
Notizen
Die Berliner schmecken auch am nächsten Tag noch sehr gut. Wir haben sie für 30 Sekunden bei 900 Watt in der Mikrowelle warm gemacht. Aber man kann sie sicher auch in den warmen Ofen legen.
Vorbereitung:15 Min (plus insgesamt 60 Minuten Ruhezeit)
Kochen:8 Min (pro Berliner, ca. 4 Minuten pro Seite)
Kategorie:Backen, Berliner backen
Cuisine:Kuchen
Andrea
Ich liebe nicht nur Frühstück, sondern auch gutes, gesundes und selbst gekochtes Essen. Ich erstelle meine Rezepte selber und lasse mich dafür von ganz alltäglichen Sachen inspirieren. Lasst es Euch schmecken.